Blick in die Geschichte
Es war die Zeit des Wiederaufbaus Deutschlands, als sich der ehemalige Bundesinnenminister Gustav Heinemann und THW-Gründer Otto Lummitzsch am 22. August 1950 in Bonn zu Gesprächen über den Aufbau einer Zivilschutzeinrichtung in der Bundesrepublik trafen.
In der neu gegründeten Republik waren zu damaligen Zeitpunkt kaum Strukturen des Bevölkerungsschutzes vorhanden. Daher bedeutete der mündliche Auftrag, die der Bundesinnenminister an jenem Abend gab, eine entscheidende Neuerung im deutschen Zivil- und Katastrophenschutz. Einen Monat später hielt Lummitzsch den schriftlichen Auftrag Heinemanns in den Händen, mit ,,den Arbeiten für die Aufstellung eines zivilen Ordnungsdienstes'' zu beginnen. Der Gründungstag des THW wird seither traditionell am 22. August gefeiert. Lummitzsch wurde der erste Direktor der neuen Technischen Hilfswerks. Seit 1953 ist des THW durch den Errichtungserlass des Bundesinnenministeriums eine Bundesanstalt.
Seitdem hat sich das THW in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt. Von Anfang an gleich geblieben ist der Leitgedanke der Bundesanstalt, der hinter den Einsätzen der freiwilligen Helferinnen und Helfern steht. Sich ehrenamtlich für den Schutz der Bevölkerung und notleidende Menschen engagieren, ist eine humanitäre Idee, die das THW nicht nur im Inland, sondern auch weltweit über die Grenzen der Republik und Europas hinaus bekannt macht.
Bundesanstalt Technisches Hilfswerk heute
Die Struktur des THW ist weltweit einmalig: Organisatorisch gehört das THW als Bundesanstalt zum Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern. Jedoch sind nur ein Prozent der Mitarbeiter hauptamtlich für die Behörde tätig.
99 Prozent der THW-Angehörigen arbeiten ehrenamtlich im THW. In 668 Ortsverbänden engagieren sich bundesweit mehr als 80.000 Helferinnen und Helfer in ihrer Freizeit, um Menschen in Not kompetent und engagiert Hilfe zu leisten.
Das Technische Hilfswerk passt bereits seit sechs Jahrzehnten seine Strukturen flexibel den sich ändernden Gefahrenlagen an. Modernes Einsatzgerät und gut ausgebildete Spezialisten sind Grundlage der hohen Effizienz - in Deutschland und in der ganzen Welt.