Münster,

Schneechaos im Münsterland - Das THW Lübbecke die ganze Woche unterwegs

Münsterland: Nur wenige Meter über den Dächern ihrer Einsatzfahrzeuge hingen die vereisten Überlandleitungen. Zentimeter dicke Schneeschichten drückten sie nieder. Es gab keinen Strom mehr, alles war duster. "Ein erschreckendes Bild", meint Tim Fehse. Der Lübbecker ist einer von 695 THW-Helfern, die nach dem Schneechaos am ersten Adventwochenende zum Hilfseinsatz ins Münsterland abkommandiert wurden. Auch 14 Kräfte aus dem THW-Ortsverband Lübbecke waren und sind teils noch immer in der Region um Ochtrup im Einsatz.

"Auf dem Parkplatz am Werrepark in Bad Oeynhausen haben wir uns mit Einsatzkräften aus anderen THW-Ortsverbänden getroffen und sind dann in einer Kolonne ins Krisengebiet gefahren", erklärt Tim Fehse.
Der Pressesprecher des THW-Ortsverbandes Lübbecke war schockiert, als er die Ausmaße des Wetterchaos mit eigenen Augen sah: "Uns bot sich ein gespenstisches Bild: Alles war total verschneit und duster. Keine Laterne, kein Licht, einfach nur Finsternis."

Nachts um halb drei in einer Dülmener Kaserne - hier hatten die Soldaten bereits eine Notstromversorgung hergestellt - angekommen, ging’s erst einmal für die Helfer in die Betten, mussten sie doch nach der langen Fahrt zunächst selbst Energie tanken, um am nächsten Morgen mehr oder weniger ausgeruht andere Menschen mit Energie zu versorgen. "Vormittags haben wir uns dann mit der BASF-Werksfeuerwehr aus Minden getroffen, um gemeinsam mit RWE-Mitarbeitern die Situation zu besprechen und Aufgaben zu koordinieren", so Fehse.

Die Aufgaben der Lübbecker THW’ler bestanden darin, das Fachpersonal des Energieversorgers bei der Stromeinspeisung ins Netz zu unterstützen und auf einem Bauernhof ein Aggregat aufzustellen, mit dem fünf weitere Haushalte notdürftig versorgt werden konnten.
"Wir wurden sehr herzlich empfangen und aufgenommen. Die Menschen waren froh, dass wir da waren und ihnen helfen konnten. Sie haben doch merklich gelitten", sagt Tim Fehse. Besonders den kleinen Kindern hätten Kälte und Dunkelheit sehr zu schaffen gemacht, so der THW-Helfer. Deshalb mache es ihn auch ein klein wenig stolz, denjenigen Menschen geholfen zu haben, die wirklich auf Hilfe angewiesen waren, sagt er.
Am Dienstagmorgen war der Einsatz für die siebenköpfige THW-Gruppe aus Lübbecke beendet. Sascha Rykowski und Christopher Koch konnten bereits Sonntagabend wieder nach Hause. Mit Maik Brüning, Frank Sieckmeyer, Karl Rohlfing, Christopher Lichtenberg und Sven Stockhaus sind noch fünf Lübbecker THW-Helfer in Ochtrup, um hier die noch benötigten Notstromaggregate zu überwachen und sie mit Diesel zu versorgen. Wann sie wieder nach Lübbecke zurückkehren werden, ist noch ungewiss.

Quelle: Neue Westfälische





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