Schönebeck,

Lübbecker Helfer im Hochwassereinsatz / Kleiner Mann ganz groß - helfen ohne Grenzen

LÜBBECKE / SCHÖNEBECK (AN DER ELBE) Mit der zerstörerischen Gewalt der Wassermassen, die bereits Teile Süd- und Ostdeutschlands verwüstet hat, bahnt sich die Flutwelle den Weg nach Norden. Schwerpunkte der derzeitig betroffenen Ortschaften ist Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg, Schönebeck und die brandenburgische Stadt Rathenow - Einsatzort der THW Ortsverbände des Geschäftsbereichs Bielefeld.

Und mittendrin ein 13 Jähriger, der mit seinem Kampfgeist bewegt. Zur Zeit sind mehr als 70 Helferinnen und Helfer bei Schönebeck und Umgebung im Einsatz, zwölf davon aus Lübbecke, die in Tag- und Nachtschichten eingeteilt wurden, um rund um die Uhr die Sicherheit der Kleinstadt gewährleisten zu können. Vor allem Bergungsgruppen wurden benötigt, aber auch Fachgruppen, die sich z. B. um die Beleuchtung bei Nacht kümmern wurden alarmiert. Bereits tagelang kämpfen die fleißigen Kräfte gegen den nicht enden wollenden Pegelanstieg der Elbe. Zehntausende Sandsäcke müssen gefüllt und gestapelt werden. Sowohl für die freiwilligen Helfer aus der Bevölkerung, als auch für die ausgebildeten THW-Einsatzkräfte ist das ein Ausnahmezustand und bedeutet: Arbeiten am Rande der Leistungsmöglichkeit, unermüdlich und teilweise nahe der Erschöpfung. Ob bei Tag oder Nacht. Denn auch nach Fertigstellung der Sandsack-Deiche ist die Gefahr der Überschwemmung nicht gebannt.
Fortan wird gehofft, gebangt, aber vor allem die Deiche verteidigt und das Sickerwasser abgepumpt. Aufgrund der aktuellen Lage ist also ein baldiges Abrücken nicht zu erwarten. Doch auch in Zeiten des Verlustes, der Aussichtslosigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit gibt es Momente die bewegen, kleine Situationen die wie ein Lichtblick in der Dunkelheit wirken. Wenn zum Beispiel tausende völlig unbekannte Menschen aufeinandertreffen, mit ein und dem selben Ziel: ihre Stadt vor den Wassermassen zu schützen. Das sind Bilder, die bei all der Anstrengung neue Kraft geben. Die Geschichte des Jungen, den man auch den ,,guten Geist des Deiches‘‘ nennt, ist einer dieser Lichtblicke. Pascal Herfort ist 13 Jahre alt und gehört der THW-Jugend Calbe an. Sein Können liest sich auch an den zahlreichen Leistungsabzeichen ab, die er sich bereits erarbeitet hat. Mit seiner kaum endenden Bereitschaft sich in seiner Freizeit, die aufgrund des Schulausfalls zustande kam, besonders an der Deichverteidigung tagelang zu beteiligen, begeisterte er die anwesenden Helfer maßlos. Komplett uneigennützig versorgte er z.B. die Lübbecker THW-Kameraden regelmäßig mit Getränken und Essen. ,,Einen so fleißigen kleinen Helfer habe ich noch nie gesehen. Man musste ihm nahezu befehlen mal eine Pause einzulegen.‘‘, sagte Helferin Franziska Quade. Dieser Junge gibt einem die Hoffnung auf ebenfalls hoch engagierte nachwachsende Generationen von Helfern, welche ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft sind. Egal ob Feuerwehr, DRK, Johanniter, Malteser, DLRG, THW oder andere Hilfsorganisationen. Wichtig ist es das, dass man sich engagiert und somit auch die Hilfe für künftige Katastrophen gewährleistet werden kann. (LR)





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